Dienstag, 28. August 2012

Stockholm

Am Sonntag hatten wir das Gefuehl, dass wir uns den Aufenthalt in einer Pension in Stockholm hart verdienen muessen! Zuerst war es ziemlich huegelig und dann wurde es noch nass! Heftiger Regen, schwacher Regen, Regen mit Wind, nur ein Nieseln und wieder heftiger Regen... Naja, wenn man mal nass ist, ist es gar nicht mehr so schlimm, aber an ein Picknick draussen ist nicht möglich, da friere ich schon beim Gedanken daran! Deshalb retteten wir uns in eine Pizzeria, wobei sicher 10 Minuten vor dem Restaurant vergehen beim Abtrocknen, Umpacken und trockene Kleider suchen! Dann endlich, nach dem Bestellen, ziehe ich mich vollständig um damit ich das Zmittag trocken und warm geniessen kann. Danach nutzten wir eine Regenpause zur Weiterfahrt - nach einigen Minuten hiess es dann wieder Regenjacke montieren... und so kamen wir erneut nass in der Pension im 6. Stock mit Blick ueber die Stadt an!
Wir haben Stockholm nicht wie uebliche Touristen kennengelernt. Wir haben die Weiterreise organisiert, uns ueber das Päcklisenden informiert, E-Mails erledigt, telefoniert, gewaschen und und und, und dabei die Stadt vielleicht einbisschen anders erlebt und wahrscheinlich nicht alle Sehenswuerdigkeiten bewundert. Mir hat vorallem die Altstadt und natuerlich der Hafen gefallen! Wir beide haben den Eindruck, dass die Stadt hektischer ist als vor 12 Jahren - ob das an der Stadt oder an unserem Alter liegt??



Nun, nach bald drei Nächten drinnen in einem richtigen Bett, in einer Stadt mit vielen Restaurants und Cafes und unterwegs-sein ohne Gepäck, können wir uns nur schwer vorstellen, dass es Morgen wieder mit den Rädern los geht! Und doch freue ich mich wieder auf Neues, auf Natur, auf Weite, auf Freiheit! Nur frieren will ich nicht, deshalb fahren wir Richtung Westen anstatt weiter Richtung Norden und nehmen eine weitere Hauptstadt als nächstes Etappenziel.

Freitag, 24. August 2012

Unterwegs nach Stockolm

Das Wetter meint es nicht so gut mit uns, es ist sehr unbeständig und es regnet immer wieder! Aber um alle zu beruhigen, es ist tagsueber immernoch mindestens 20 Grad und nachst immernoch so warm in unserem Zelt, dass ich als Gfrörli den Schlafsack noch nicht zu machen muss - erstaunlich!! Wir haben also noch Reserven!
Umso besser meinten es zwei Frauen in einem kleinen Dorf vor einem Laden! Eine davon, die Tourist-Organisations-Chefin der Region, die extra nach Hause ging, um uns Prospekte zu bringen! Die Andere, die einen heissen Kaffee- und Leckereien-Tip fuer uns hatte! Wirklich lieb und wir waren so positiv ueberrascht von den offenen Schwedinnen! Leider war das benannte Schlosskaffee geschlossen und beide waren wohl noch nie mit dem Velo in Schweden unterwegs... Denn auf ihren Tip hin, fuhren wir dem beruehmten Göta-Kanal entlang! Das kann wirklich wunderschön sein, nur das nächste Mal lasse ich das Velo zu Hause! Obwohl es ein markierter Veloweg ist, war der Strassenzustand (wenn man ueberhaupt von Strassen reden kann!!) oftmals so schlecht, dass ich das Velo stossen musste! Dafuer ist mein Velo heute wieder supersauber - Markus sei Dank!! Mal schauen, ob wir es nochmal wagen einen Veloweg zu benutzen oder ob wir weiterhin auf wenig befahrenen Strassen bleiben!
Super ist es aber, dass fast jede Bibliothek gratis Internet bietet - eine willkommene Abwechslung! Leider haben diese Compis keinen Fotokartenleser... wir werden nun bei Gelegenheit einen kaufen, sodass ihr auch bald wieder Fotos angucken könnt - nicht dass ihr uns nicht mehr erkennt!!!
Nun, heute nehmen wir es gemuetlich, schlendern anschliessend noch durch die Altstadt von Söderköping und machen uns dann langsam auf den Weg Richtung Stockholm!

Montag, 20. August 2012

Schweden zu Zweit

Inzwischen sind ein paar Tage vergangen, wir sind weiterhin Richtung Norden unterwegs und geniessen die wunderschöne, wilde Landschaft Schwedens! Und doch haben wir das Gefuehl noch nicht richtig angekommen zu sein, Schweden noch nicht kennengelernt zu haben, die Leute noch nicht zu kennen... soweit man das jeweils kann! Wir haben auch noch nicht herausgefunden wie das mit dem Velo-Weg-Netz funktioniert! Zwar sehen wir viele Tafeln doch wissen wir nicht genau wo diese hinfuehren!!! Bis jetzt halten sich auch die vielen schönen Picknick- und Rastplätze versteckt, sodass wir immer auf einem Campinplatz landen. Deshalb schalten wir heute einen Organisationstag ein: Computer fuers Internet (das wir erstaunlicherweise gratis auf dem Camping nutzen können!), Tourist-Information fuer die Velowege, Postbuero, da unser Solar-Ladegerät nicht mehr funktioniert und wir ein neues zugeschickt bekommen (gehen also im Moment noch sparsamer mit Strom um!), und so kleine Dinge, Verpflichtungen, die man sogar auf einer Reise, weit weg von zu Hause, hat! Wobei ich keineswegs jammern will, im Gegenteil, so darf ich evt. wiedereinmal eine Liste schreiben!!!

Schweden mit Liliane und Fredy

Nach den zwei Camper-Tagen gings dann wieder mit dem Velo von Lund bis nach Klippan - ohne Gepäck, dafuer mit Liliane!! Es war toll, ich habe es richtig genossen wieder mit dem Velo unterwegs zu sein und die Freiheit und das Land zu spueren! Fredy organisierte ein feines Zmittag und ging schon mal vor um einen Platz auf unserem Zielcamping zu reservieren. Dieser Tag fuehrte uns das erste Mal durch die huegeligen Wälder Schwedens. Kurz vor Tagesziel fanden wir dann ein wunderschönes Cafe: wunderschöner Garten mit blauen Möbeln, edles Kaffeegeschirr und feinstes Gebäck - typisch schwedisch, mmh!
Am Donnerstag 16.08. gings dann wieder vollgeladen, zu Zweit, los zur Königsetappe: 100 km in 5, 25 Stunden!!! Obwohl wir muede ankamen, konnten wir den Tag wiederum durch huegelige Wälder sehr geniessen. Fanden ein wunderbares, lauschiges Plätzli fuer die Mittagspause und zum Zvieri gabs ein Fussbad im See, das alles bei schönstem Wetter! Als Belohnung wurden wir dann mit Applaus und Spaghetti von Liliane und Fredy begruesst auf einem ihrer Lieblinsplätze in Schweden!
Darauf folgte ein fauler Tag wie noch nie in diesem Jahr!!! Wir schliefen lange, assen, lasen, schrieben, genossen, sonnten uns... das tat uns richtig gut! Wir tankten viel Energie während Liliane und Fredy einkaufen gingen und 50 km mit dem Velo unterwegs waren!
Dann hiess es wiedereinmal Abschied nehmen! Genau nach Lilianes Prognose hörte es um 10.00 Uhr auf zu regnen, noch besser, die Sonne kam hervor! Wir genossen ein letztes gemeinsames Fruehstueck und fuhren dann zu Zweit weiter Richtung Norden, während Liliane und Fredy sich langsam auf den Heimweg machten. Nun war es endgueltig vorbei mit verwöhnt und bekocht werden - vielen vielen herzlichen Dank fuer die wunderbaren gemeinsamen Tage, wir haben es sehr genossen!!!

Dienstag, 14. August 2012

Deutschland - Dänemark - Schweden

Am Sonntag 12.08. trafen wir dann in Sehestedt, im Norden Deutschlands, auf einem Campingplatz auf einem schwimmendem Moor, Liliane und Fredy! Es war ein schönes und freudiges Wiedersehen direkt am Meer. Gestern und heute ging es mir dann viel zu schnell vorwärts... wir fuhren im Camper mit, die Velos auf dem Dach verstaut: Montag 350 km , Dienstag 320 km im Auto auf der Autobahn durch den Norden Deutschlands, quer durch den Osten Dänemarks und sind heute in Lund in Schweden angekommen! Diese Tage bestätigten mir, dass wir uns fuer das richtige Fortbewegungsmittel entschieden haben und ich freue mich nun sehr auf den morgigen Fahrradtag und bin gespannt was die Zeit in Schweden so alles mit sich bringt! Dafuer werde ich z.B. ein gemeinsames Raclette mit Liliane und Fredy vermissen - danke fuer die gemeinsamen Tage!

Letzte Tage in Holland

Egal ob ich traurig oder hässig oder was auch immer bin, nach einigen Kilometern auf dem Velo hat sich die Situation immer wieder beruhigt. Man kann einfach den Gedanken nachgehen, hat Zeit zum Verdauen und kann alles Unnötige dem Wind mitgeben - ich geniesse das sehr und staune immer wieder!
Wir fuhren den ganzen Tag den Knotenpunkten, diesem super Velo-Weg-Netz, entlang und genossen wunderschöne Gegend ueber Felder, durch Wälder und huebsche Dörfer und kamen dann per Zufall an einem Garten von Alfred Vogel vorbei wo wir picknickten und durch die riesigen und wunderschönen Blumenfelder schlenderten. Im Café nebenan gabs dann Cake und Kaffee fuer uns beide fuer 2 Euro! Kurze Zeit später besuchten wir spontan ein holländisches Bauern-Heimat-Museum. So konnte ich endlich in eines dieser wunderschönen alten Bauernhäuser mit Strohdach - nun weiss ich wie mein nächstes ueberdachtes stationäres Schlafzimmer aussehen soll... Trotz diesem genussvollen Tag fuhren wir 77 km.
Zwei Tage später ueberquerten wir die Grenze, verliessen Holland und fuhren erneut durch Deutschland Richtung Bremerhafen wo wir irgendwo Markus`Eltern treffen sollten.
Ich habe Holland mit den zurueckhaltenden aber sehr lieben Menschen, der wunderschönen Landschaft, dem vielen Wasser und den härzigen Häusern sehr genossen!

Zu Gast

Nach drei gemeinsamen Wochen fiel mir der Abschied von Janina sehr schwer und doch freute ich mich auf die Weiterreise! Nach längerem Packen (ab nun können wir nicht mehr mit Janinas Packtaschen rechnen und haben ihr auch gleich einiges - Unnötiges - mit nach Hause gegeben) fuhren wir dann weg von Amsterdam rueber nach Flevoland, eine neu gemachte Insel. Da es gegen Abend aus allen Kuebeln schuettete, beschlossen wir in Almere nochmals zu uebernachten, bevor es zu unseren Freunden geht. Und da wir unseren ersten Hochzeitstag zu feiern hatten, leisteten wir uns ein ganzes Haus auf einem Campingplatz!!! So konnten wir alles trocknen und feierten bei einem Znacht im Restaurant! Am Montag ging es dann quer durch Flevoland - die Fahrradwege sind zwar super beschildert, aber manchmal hat man schon das Gefuehl mehr Kilometer zu machen als nötig wären... Am Nachmittag kamen wir dann jedenfalls bei unseren Freunden an! Anneke lernte ich vor 12 Jahren in Neuseeland kennen und habe sie dann nach jahrelangem Briefkontakt genau vor einem Jahr wiedergesehen und nun schon wieder, genial!!!
Wir wurden herzlich empfangen, sodass wir uns gleich fuer drei Nächte einquartierten, wobei dafuer extra die Kinder ins Elternschlafzimmer ausquartiert wurden! So genossen wir ein paar Nächte auf Matratzen, das Fruehstueck drinnen an einem Tisch, jeden Tag eine Dusche, leckere Abendessen, den 10-Uhr-Tee, den 14-Uhr-Kaffee, das 22-Uhr-Dessert und die vielen tollen und interessanten Gespräche dazwischen!!!! Es war einfach supermegatoll!!! DANKEDANKEDANKE!!!!
Auch unser Traum vom Hoeck van Holland wurde doch noch wahr! So nahm uns die ganze Familie am Dienstag mit nach Rotterdam fuer einen Tagesausflug mit Hafen-Boots-Tour, Fort-Besichtigung und eben dem Meer - unglaublich!
Nach diesen Verwöhntagen fiel uns der Abschied gar nicht leicht, doch uns zog es weiter nördlich wo wir dann Markus`Eltern treffen!

Sonntag, 5. August 2012

Fotos

Burgen, Schloesser und Rebbergen dem Rhein entlang

unser Gelage in Remagen

750 km

Koeln nach dem Gewitter

die Folgen unserer Unfaelle



wir haben uns verirrt... San Francisco!!

oder doch Holland!

1. August-Feier

immer wieder umziehen!


Mmh!!! Rivella!!!



Gay Parade

1000 km



Amsterdam

Mit dem Fahrrad in Amsterdam einzufahren ist ziemlich eindruecklich und war schon fast ein Kulturschock!
Zwar konnten wir bis zum Bahnhof alles auf Radwegen fahren, aber diese sind soooo fest befahren, dass man wirklich gut aufpassen muss! Velos, Toefflis und Elektroautos fahren auf dem Radweg und nicht etwa langsam gemuetlich... Nach kurzer Zeit beschlossen wir die Velos doch lieber auf dem Gehsteig zu stossen!!
Wir quartierten uns gleich fuer drei Naechte auf einem der Campingplaetze in der Stadt ein - drei Wiesen voller Zelte und ziemlich viele Leute!! Aber wir waren nur zum Schlafen auf dem Platz, tagsueber genossen wir diese tolle Stadt beim Touri-Bus-fahren, Touri-Boot-fahren, Shoppen, Kaefelen, Schlendern und nicht zuletzt beim Zuschauen der Gay-Parade, die ausgerechnet dieses Wochenende stattfand!
Nach diesen Velo-Ruhetagen (wieviele Kilometer wir gelaufen sind, wissen wir nicht!!) geht es nun heute, nur noch zu Zweit, weiter durch Holland und werden voraussichtlich Morgen bei Freunden eintreffen um das hollaendische Leben noch genauer kennenzulernen!

Fotos folgen wirklich bald!!!
Statistiken gibt es erste vom Juli!

Arnhem bis Amsterdam

Nachdem wir beschlossen haben nicht nach Rotterdam sondern direkt nach Amsterdam zu fahren, konnten wir unsere detaillierten Karten nicht mehr gebrauchen und lernten die supermegatollen Radwege in Holland kennen! Es gibt "normale" Routen von A nach B meist den Strassen entlang aber mit extra Fahrradweg, dann gibt es ein riesiges Netz von kuerzeren und schoeneren Strecken von Punkt zu Punkt und an jedem Punkt findet sich eine Uebersichtskarte um den naechsten Punkt zu definieren und zusaetzlich gibt es grosse Routen z.B. quer durch Holland oder von Nord nach Sued... und alles super markiert, wirklich genial! Und wenn wir doch eine Markierung verpasst haben und nicht mehr weiter wissen, helfen auch die Hollaender weiter!
Spaetestens in Holland muss sich Markus in Geduld ueben, da ich (und auch Janina) mich mindestens 5 x pro Velofahrt umziehen muss, da das Wetter so schnell wechselt!!! Regenmontour, doch wieder zu heiss, abziehen, Sonnenbrille hervornehmen, doch ein Langarmshirt, doch wieder T-Shirt dafuer wieder die Regenjacke..... Aber wir haben ja Zeit! Und obwohl es oft regnet, es scheint auch immer wieder die Sonne!
Nun in Holland scheint es mir ruhiger, stimmiger, flacher und windiger! Von der eher industriellen Gegend in Deutschland wurde es nun viel landwirtschaftlicher -  mehr Kuehe, Schafe, Huehner und Schweine, mehr Weiden und Staelle, mehr Bauernhoefe, mehr Platz. Und obwohl wir den Rhein verlassen haben, fahren wir immer wieder Fluessen entlang oder muessen diese mit Faehren ueberqueren - mir gefaellt es sehr gut!
Natuerlich geniessen wir Holland auch kulinarisch: French Fries mit Mayonaise, Hagelschlag (Schockosplitter) aufs Butterbrot zum Fruehstueck und Stroopwaffeln zum Dessert - mmh!
Aber am 1. August durften natuerlich die Schweizer-Kerzli nicht fehlen!!
Wir lassen es uns also wirklich gut gehen!